Forschung für mehr Transparenz

30.04.2024

Eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen will herausfinden, inwieweit die Verbraucher die Neuen genomischen Techniken (NGT) in der Lebensmittelherstellung akzeptieren. Letztlich soll mit dem Forschungsprojekt die Transparenz gestärkt werden, um informierte Entscheidungen am Einkaufsregal zu ermöglichen.

Ein Team der Universität Gießen untersucht die Verbraucherakzeptanz.

 

Der Verbraucherakzeptanz von Neuen genomischen Techniken (NGT) wie der Genschere in der Lebensmittelherstellung geht eine Arbeitsgruppe der Universität Gießen nach. Das Team um Prof. Wencke Gwozdz bearbeitet einen Teilbereich des EU-Projekts DARWIN, das vom Norwegian Research Center (NORCE) geleitet wird. Dieses, aus dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Farm2Fork finanzierte Forschungsprojekt soll ein Baustein auf dem Weg zu einem faireren, gesünderen, transparenteren, und umweltfreundlicheren Lebensmittelsystem sein, im Einklang mit der Farm-to-Fork-Strategie der EU. "Wir möchten die Transparenz stärken, damit Verbraucherinnen und Verbraucher informierte Entscheidungen fällen können", so Gwozdz.

 

Das Team der Uni Gießen wird sich nach eigenen Angaben auf zwei Forschungsbereiche konzentrieren. Zum einen untersucht es das Verständnis von Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie ihre Einstellungen und Bedürfnisse in Bezug auf NGT-Lebensmittel. Dabei werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch Strategien zur Erweiterung des Verbraucherwissens und zur Ansprache ethischer Bedenken entwickeln und erproben. Zum anderen wollen sie in einen Dialog mit verschiedenen Stakeholdern treten und die technologischen Ergebnisse des Projekts, beispielsweise die neuen NGT-Nachweisverfahren zur Nutzung für die Stakeholder, aufbereiten.

 

Das Ziel des Gesamtprojekts DARWIN ist es, zuverlässige DNA-basierte Nachweismethoden für pflanzliche Produkte zu entwickeln, die durch NGT gewonnen wurden. Für Unklarheit auf der Verbraucherseite und bei den Herstellern sorgt nämlich immer noch die Tatsache, dass genetische Veränderungen, die mithilfe von Genome-Editing-Verfahren wie der Gen-Schere CRISPR/CAS erzeugt wurden, bislang nur schwer oder gar nicht von zufälligen Mutationen zu unterscheiden sind. Zudem sollen im Rahmen des Projekts digitale Lösungen für Kennzeichnungskonzepte entwickelt werden. AgE

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