Bioenergieverband fordert Anhebung

07.06.2024

Der Bundesverband Bioenergie (BBE) hat erneut die Bundesregierung aufgefordert, von ihrer Biomassestrategie abzurücken. BBE-Vorsitzender Artur Auernhammer bezeichnete das Vorhaben beim Parlamentarischen Abend des Verbandes in Berlin als "fehlgeleitet". Unter den eingeladenen Parlamentariern herrschte Einigkeit darüber, dass das Biogas-Ausschreibevolumen erhöht werden muss.

Auernhammer warnt vor dem möglichen Verlust Tausender Bestandsanlagen.

Eine Anhebung des Ausschreibevolumens und des Flexibilitätszuschlages für Biogasanlagen hat erneut der Bundesverband Bioenergie (BBE) erneut angemahnt. Anderenfalls stünden "Tausendende Anlagen nach dem Auslaufen ihrer EEG-Vergütung vor der Abschaltung", erklärte der BBE-Vorsitzende Artur Auernhammer beim Parlamentarischen Abend des Verbandes am Mittwoch (5.6.) in Berlin. Auernhammer warnte vor einem Verlust der Strom- und Wärmeerzeugung aus Biogasanlagen, da diese zum Ausgleich benötigt werde.

 

Zum wiederholten Mal appellierte der BBE-Präsident an die Bundesregierung, von ihrer geplanten Nationalen Biomassestrategie (NABIS) abzurücken. Der bislang bekannte Entwurf sei mit seinen ordnungsrechtlichen Detailregelungen vom Ansatz her verfehlt. Die Branche könne auf diesen "Papiertiger" gut verzichten, so Auernhammer. Seiner Auffassung nach sollten sich die Ampelkoalitionäre vielmehr stärker mit den mutmaßlichen Betrugsvorfällen bei chinesischen Biodieseleinfuhren und Upstream-Emissionszertifikaten beschäftigen. Der BBE fordere zudem, dass die Holzenergie als Wärmeanwendung mit anderen erneuerbaren Energien gleichgestellt werde.



Einigkeit bei den Parlamentariern

In der Frage nach einer Erhöhung des Biogas-Ausschreibevolumens herrschte bei den eingeladenen Bundestagsabgeordneten überraschende Einigkeit. Laut des Mitglieds der Grünen-Fraktion, Lisa Badum, wäre es "fatal", wenn bei Auslaufen der EEG-Vergütung mit den Biogasanlagen eine Reihe von "dezentralen Wärmekraftwerken" verloren ginge. Markus Hümpfer von der SPD verwies darauf, dass mit dem zuletzt beschlossenem "Solarpaket I" bereits eine Reihe von Verbesserungen für die Bioenergie beschlossen worden sei. Er räumte jedoch ebenso ein, dass das Ausschreibevolumen letztlich erhöht werden müsse.

 

FDP-Vize-Fraktionsvorsitzende Carina Konrad betonte, dass die Ampelfraktionen darum bemüht seien, weitere Geschäftsfelder im Bereich der Bioenergie für Betriebe zu erschließen, verwies jedoch auf die aktuellen haushalterischen Herausforderungen. Unionspolitikerin Maria-Lena Weiss forderte verstärkte Maßnahmen, um eine flexible Fahrweise der Biogasanlagen zu ermöglichen. Zudem muss ihrer Ansicht nach im ländlichen Raum die Gasinfrastruktur erhalten werden, wozu auch Biogas beitragen könnte. AgE

 

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