Wenig Äpfel wegen Frost und Hagel

16.08.2024

Auch für die deutschen Kernobstbetriebe wird 2024 kein gutes Jahr. Laut Destatis erwartet sie eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte von nur rund 734.000 Tonnen. Damit würde das schon geringe Pflückergebnis von 2023 um gut 22% unterschritten. Nicht viel besser sieht es bei den Pflaumen und Zwetschen aus: Die betreffende Ernte wird mit voraussichtlich 37.100 Tonnen um etwa 18% unter dem Zehnjahresdurchschnitt liegen.

Auch für die deutschen Kernobstbetriebe zeichnet sich kein gutes Erntejahr ab. Sie erwarten eine weit unterdurchschnittliche Apfelernte von nur rund 734.000 Tonnen. Das wären laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) 261.300 Tonnen oder 26,3% weniger als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Es wäre gemäß der ersten amtlichen Schätzungen mit Stand von Juli die niedrigste Menge seit 2017, als nur 596.700 Tonnen gepflückt wurden. Die schon geringe Apfelernte von 2023 würde demnach um 207.600 Tonnen beziehungsweise 22,1% unterschritten.

 

Ursache für das voraussichtlich magere Produktionsergebnis sind laut Destatis ungünstige Witterungsverhältnisse, die vor allem in den südöstlichen Bundesländern erhebliche Ernteausfälle von bis zu 90% gegenüber dem zehnjährigen Mittel erwarten lassen. Im Frühjahr führten dort Spätfröste und Hagelschlag in vielen Obstanlagen zu Schäden und einem schlechten Fruchtansatz. Im weiteren Vegetationsverlauf wirkten sich eine feuchtkühle Witterung und regional starke Niederschläge negativ auf die Fruchtentwicklung aus und begünstigten das Auftreten von Krankheiten.

 

Äpfel werden den Statistikern zufolge bundesweit auf einer Fläche von rund 33.000 Hektar erzeugt, wovon 11.600 Hektar auf Baden-Württemberg mit der Bodenseeregion und 8.400 Hektar auf Niedersachsen mit dem Alten Land entfallen. Da in Sachsen, dem mit 2.300 Hektar drittgrößten deutschen Apfelanbaugebiet, eine extrem niedrige Ernte erwartet wird, werden laut den ersten Schätzungen in diesem Jahr voraussichtlich drei Viertel aller hiesigen Äpfel in Baden-Württemberg und Niedersachsen erzeugt.

 

Das Landvolk Niedersachsen berichtete derweil, dass die Äpfel durch die frühe Blüte im Frühling dieses Jahr 14 Tage früher reif seien als sonst. An der Niederelbe erwarteten die Erzeuger trotz aller Wetterextreme „reichlich Äpfel mit einer super Qualität“. Der amtlichen Schätzung zufolge dürfte aber auch die niedersächsische Apfelernte nicht reichlich ausfallen. Vielmehr wird laut Destatis erwartet, dass das Aufkommen mit 235.700 Tonnen um etwa 17% niedriger als 2023 und 18% kleiner sein wird als das langjährige Mittel.

 

Nur im Südwesten mehr Pflaumen und Zwetschen

Nur wenig besser als bei den Äpfeln sieht es mit der deutschen Pflaumen- und Zwetschenernte aus. Das Aufkommen wird laut Destatis in diesem Jahr mit voraussichtlich 37.100 Tonnen um 7.900 Tonnen oder 17,6% unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 45.000 Tonnen liegen. Damit würde die Ernte zudem um 6.700 Tonnen oder 15,3% niedriger ausfallen als im Vorjahr. Schon 2023 waren aber mit 43.800 Tonnen vergleichsweise wenig Pflaumen und Zwetschen geerntet worden.

 

Regional fallen die Ernteschätzungen indes sehr unterschiedlich aus. So wird für die beiden Bundesländer mit der größten Anbaufläche, nämlich Baden-Württemberg mit 1.700 Hektar und Rheinland-Pfalz mit 900 Hektar, eine stark gegensätzliche Entwicklung erwartet.

 

Gemäß den amtlichen Schätzungen ist nur in Baden-Württemberg von einer größeren Erntemenge als im langjährigen Durchschnitt auszugehen; diese soll mit 21.700 Tonnen das Mittel um 29,5% übertreffen. Dagegen liegen in den anderen Regionen die Erwartungen deutlich unter dem Niveau der letzten Jahre. Spätfröste während der Blütezeit und das regenreiche Frühjahr haben auch in den Pflaumenplantagen zu erheblichen Schäden bis hin zu Totalausfällen geführt.

 

So rechnen die Obstbaubetriebe in Rheinland-Pfalz mit einem Aufkommen von lediglich 6.600 Tonnen; das wären 39,9% weniger Pflaumen und Zwetschen als dort im Mittel der letzten zehn Jahre gepflückt wurden. AgE

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