Özdemir will Agrarreserve anzapfen

30.01.2025

Bundesagrarminister Özdemir will bei der EU-Kommission zeitnah einen Antrag auf Hilfen aus der EU-Agrarreserve stellen. Damit sollen die wirtschaftlichen Folgen des MKS-Ausbruchs gelindert werden. Zunächst müssen aber noch genauere Zahlen zum Schadensumfang nach Brüssel gemeldet werden.

Deutschland will die Folgen des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) auch mit Geldern aus Brüssel abfedern. Dazu will Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei der EU-Kommission um Sonderhilfen aus der EU-Agrarreserve ersuchen. Wie ein Sprecher des Ministers am Dienstagabend (28.1.) auf Anfrage von AGRA Europe erklärte, arbeitet das Ministerium gegenwärtig daran, der Brüsseler Behörde zeitnah einen entsprechenden Antrag zu übermitteln.

Dem Sprecher zufolge will man das deutsche Anliegen mit Artikel 220 der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) rechtfertigen. Demzufolge kann die Kommission auf Antrag eines Mitgliedstaates Gelder zur Freigabe vorschlagen, um etwa mit Tierseuchen in Zusammenhang stehenden Marktauswirkungen Rechnung zu tragen. Zunächst muss das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) der Kommission noch den geschätzten Schadensrahmen übermitteln. Auf dieser Basis entscheiden dann die Kommissionsbeamten über die mögliche Entschädigungshöhe.

Zuletzt hatte Özdemir den betroffenen Branchenvertretern erneut seine Unterstützung zugesichert. Oberste Priorität habe für ihn weiterhin, die Ausbreitung des Virus zu verhindern. "Kein Hof sollte wegen der Maul- und Klauenseuche aufgeben müssen", so der Minister. Für die Bewältigung der Folgen drängte der Ressortchef erneut auf eine enge Zusammenarbeit aller staatlichen Ebenen, von den Veterinärämtern über Land und Bund bis hin zur EU. AgE

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